Deutschland im Krisenmodus: Wieso es Zweifel am Aufschwung gibt

Es wirkt fast so, als würde sich die wirtschaftliche Schwächephase in Deutschland länger hinziehen als bislang angenommen. Sieht man sich die neuen Einschätzungen des Ifo-Instituts an, so ergibt sich für die kommenden Jahre ein ernüchterndes Bild. Da selbst mittelfristig kein kräftiger Aufschwung in Sicht ist, wird die Sorge vor einer strukturellen Dauerkrise immer größer.

Prognosen weiter nach unten gesetzt

Deutschlands Konjunkturaussichten haben einen weiteren Dämpfer erhalten. Das Münchner Ifo-Institut hat seine Erwartungen für die Jahre 2025, 2026 und 2027 abermals nach unten korrigiert und spricht davon, dass es zu einer nachhaltigen Schwächung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit kommen wird. Während nach Einschätzung der Forscher die globale Wirtschaft bis zum Jahr 2027 jährlich um rund 2,5 Prozent wachsen dürfte, bleibt die Bundesrepublik aber deutlich zurück und verliert vor allem im Exportgeschäft weiter an Wettbewerbsfähigkeit.

Was aus ökonomischer Sicht besonders problematisch ist: Die aktuelle Phase, die sich aus schwacher Produktion und schwindender Beschäftigungsdynamik zusammensetzt, könnte sich über einen sehr langen Zeitraum erstrecken. Im ungünstigsten Fall, so die Warnung von Seiten der Ökonomen, könnten die strukturellen Probleme noch bis weit in die 2030er-Jahre hinein belastend auf die Wirtschaft wirken.

Kaum Bewegung beim Wachstum

Sieht man sich die aktuellen Berechnungen der Wirtschaftsforscher an, so wird das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt im laufenden Jahr um gerade einmal 0,1 Prozent zulegen. Für das Jahr 2026 erwarten die Experten ein Wachstum von 0,8 Prozent. Im Jahr 2027 könnte ein Plus von 1,1 Prozent erreicht werden. Gegenüber der vorherigen Prognose hat das Institut seine Erwartungen damit jeweils um einen halben Prozentpunkt nach unten korrigiert.

Die zentrale Ursache, so die Ökonomen, sei ein sinkendes Produktionspotenzial. Die deutsche Industrie könne derzeit kaum vom weltweiten Aufschwung profitieren und würde weiterhin Marktanteile, allen voran auf internationalen Absatzmärkten, verlieren. Die wirtschaftliche Dynamik würde daher insgesamt schwach bleiben.

Trotz der aktuell sehr angespannten Lage zeigt sich der Arbeitsmarkt aber recht widerstandsfähig. Die Arbeitslosenquote dürfte nach Einschätzung des Ifo-Instituts im Jahr 2026 bei etwa 6,3 Prozent verharren und im Jahr 2027 leicht auf 5,9 Prozent sinken. Derzeit geht man nicht davon aus, dass es zu einem massiven Anstieg der Erwerbslosigkeit kommt.

Die Experten rechnen auch mit einer gewissen Stabilität, wenn es um das Thema Verbraucherpreise geht. In den kommenden Jahren könnte sich die Inflationsrate im Bereich von 2,2 Prozent bis 2,3 Prozent bewegen und damit nahe dem Zielwert liegen, der von der Europäischen Zentralbank vorgegeben wurde.

Unsicherheiten auf der Weltbühne

Die Prognosen stehen natürlich unter dem Vorbehalt erheblicher geopolitischer Risiken. Es sind die anhaltenden Konflikte im Nahen Osten, die immer größer werdenden Spannungen in Ostasien und die schwer kalkulierbare Rolle Chinas im globalen Handel, die natürlich belastend auf mögliche Erwartungen wirken. Hinzu kommen auch Unsicherheiten über die künftige Entwicklung internationaler Lieferketten, die vor allem durch die US Zollpolitik zusätzlich unter Druck geraten sind. All jene externen Faktoren erschweren natürlich Investitionsentscheidungen und wirken daher auch extrem dämpfend auf die Exportwirtschaft, die für Deutschland stets von zentraler Bedeutung ist.

Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser hat die Befürchtung, dass der deutsche Wirtschaftsstandort immer schwächer werden könnte. In einem Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ) warnte er vor einer „Erosion des Wirtschaftsstandorts“, sollte es der Politik nicht gelingen, Arbeitsangebot, Investitionen und Produktivität nachhaltig zu stärken. Zu den zentralen Belastungsfaktoren zählt er unter anderem die hohen Energie- und Sozialkosten, Defizite beim Ausbau der Netzinfrastruktur sowie langwierige Planungs- und Genehmigungsverfahren. Man braucht jetzt Reformen, die Arbeitsanreize verbessern, staatliche Abläufe digitalisieren und die Produktivität erhöhen. Doch leider hat die Politik in den letzten Jahren oft unglücklich agiert.

Das beste Beispiel mag der deutsche Glücksspielstaatsvertrag sein. Unter https://www.hochgepokert.com/casino/ohne-lugas/ findet man eine Vielzahl an Anbieter ohne deutsche Lizenz, die nicht nur auf das Einzahlungslimit pro Monat verzichten, sondern auch das Live Casino anbieten. Ein Online Casino mit deutscher Lizenz arbeitet mit einer monatlichen Einzahlungssumme von maximal 1.000 Euro plattformübergreifend, der maximale Einsatz an Spielautomaten beträgt 1 Euro und es gibt kein Live Casino. Auch hier sollte der Gesetzgeber reagieren und Verbesserungen vornehmen, damit auch mehr Geld aus dem Glücksspielbereich nach Deutschland geht.

Demografischer Druck auf das Sozialsystem

Die demografische Entwicklung bereitet den Ökonomen ebenfalls Sorge. Die Zahl der Pensionisten steigt stetig, während das Arbeitskräftepotenzial aber schrumpft. „Wenn wir keine Strukturreformen und keinen Zuwachs beim Arbeitskräftepotenzial bekommen, dann schrumpft das Potenzialwachstum bis Ende des Jahrzehnts gegen Null und kippt in den 30er-Jahren ins Negative“, so Wollmershäuser. „Die Maßnahmen der Bundesregierung helfen kurzfristig, aber sie reichen nicht aus, um langfristig die Produktionskapazitäten der deutschen Wirtschaft auszuweiten.“ Auch das Sozialsystem würde zunehmend unter Druck geraten. „Die tickende Bombe ist das Sozialsystem – das ist ohne Wirtschaftswachstum in seiner aktuellen Form nicht finanzierbar“, so Wollmershäuser weiter.

Zusätzliche Brisanz erhält die aktuelle Lage durch die stark gestiegene Zahl an Firmenpleiten. Zwischen Januar und September wurden bei den Amtsgerichten 18.125 Unternehmensinsolvenzen beantragt. Ein Anstieg um 11,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Tatsächlich wurde in diesem Zeitraum auch der höchste Stand seit 2014 markiert.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamts belaufen sich die Forderungen der Gläubiger auf rund 40,1 Milliarden Euro. Einige Frühindikatoren deuten darauf hin, dass sich dieser Trend fortsetzen könnte. Im November stieg die Zahl der beantragten Regelinsolvenzen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 5,7 Prozent. Auch der Blick auf die Verbraucherinsolvenzen verrät, dass in den ersten drei Quartalen ein deutlicher Zuwachs verzeichnet wurde.

Mittelstand gerät zunehmend unter Druck

Besonders betroffen ist der deutsche Mittelstand. „Viele Betriebe sind hoch verschuldet, kommen schwer an neue Kredite und kämpfen mit strukturellen Belastungen wie Energiepreisen oder Regulierung“, so der Leiter der Creditreform Wirtschaftsforschung, Patrik-Ludwig Hantzsch. „Das setzt vor allem den Mittelstand unter massiven Druck und bricht auch vielen Betrieben das Genick.“

Damit verdichten sich die Anzeichen, dass sich Deutschland tatsächlich vor einer längeren Phase wirtschaftlicher Schwäche befindet. Das heißt, ohne tiefgreifende Reformen droht aus der aktuellen Krise eine dauerhafte Belastung für Wachstum, Beschäftigung und Wohlstand zu werden.