Das Anforderungsprofil von Sicherheitspersonal

Deutschlandweit sind rund 260.000 im Sicherheitsdienst angestellt – Tendenz steigend. Trotz sinkender Kriminalität deutschlandweit hat das Thema Sicherheit nicht an Stellenwert verloren. Während der gemeine Bürger sich auf Videoüberwachung und Sicherheitsschlösser verlässt, wird von Seiten großer Konzerne und Veranstaltern nach anderen Lösungen verlangt. Vielerorts begegnet man heute privatem Sicherheitspersonal.

Übersicht

Was ist gefragt?

Das Anforderungsprofil an einen Beschäftigten in der Sicherheitsbranche ist komplexer als es zunächst scheint. Die Klischees des „verkappten Schlägertypen“, der breitschultrig dasteht und jeden unschuldigen Passanten griesgrämig anschaut, halten sich wacker. Mit der Wirklichkeit hat das indes wenig zu tun. Eine gut geschulte, moderne Sicherheitseinheit muss eine Vielzahl höchst unterschiedlicher Aufgabenfelder abdecken.

Imageschaden abwenden

Die meisten, die für einen Sicherheitsdienst für Mannheim, Heidelberg oder die Umgebung beschäftigt sind, befinden sich in einem Angestelltenverhältnis. Viele sind Teil eines Subunternehmens, kommen direkt von einer Sicherheitsfirma und/oder repräsentieren die BDSW (Bundesverband der Deutschen Sicherheitswirtschaft). Im Falle einer Direktanstellung bei einem privaten Konzern hat das Vermeiden von potenziellem Imageschaden der Firma höchste Priorität. Die Tür aufhalten, Fragen beantworten oder einen kurzen Plausch halten, gehört zum Job dazu. Nichts davon ist als reine Nebensächlichkeit zu betrachten. Das alles gehört zu einem professionellen Auftritt von Sicherheitspersonal dazu. Kein Veranstalter oder Konzern möchte mit unfreundlichen Zeitgenossen oder gar „Schlägertrupps“ Schlagzeilen schreiben müssen. Zwischenmenschliche Fähigkeiten gehören daher unweigerlich zum Jobprofil des Sicherheitsdienstes dazu.

Höflichkeit ist keine Banalität

Stichwort Imageschaden: Dieser kann bei einer Firma nicht nur durch unrechtmäßiges oder überhartes Durchgreifen in konfliktträchtigen Situationen entstehen. Schon unhöfliches Auftreten kann sich negativ auswirken. Entsprechend sind kommunikative Kompetenzen gefragt. Diese braucht es zur Auflösung hitziger Situationen ohnehin. Das heutige Jobprofil geht jedoch weit darüber hinaus. So geben sich Angestellte im Sicherheitsdienst große Mühe, anderen Leuten freundlich zu begegnen. Bei häufigerem Zusammentreffen lassen sich Namen austauschen und Smalltalk betreiben – in der nötigen Dosis. Es geht nicht nur darum, wenig Aufsehen zu erregen. Dem Umfeld soll ein positives Gefühl vermittelt werden.

Vorausschauend agieren

Eine gute Beobachtungsgabe gehört dazu, um potenziell gefährliche Situationen zu antizipieren. Beispielsweise kann es auffällige Personen wie Betrunkene oder Jugendliche geben, die das Risikopotenzial erhöhen. Ohne eine gefährliche Situation selbst heraufzubeschwören, muss man diese Leute im Blick behalten. Ein frühes Einschreiten, um Schlimmeres später zu verhindern, kann in bestimmten Situationen von Vorteil sein. Wann präventiv zu agieren ist und wann nicht, ist eine Abwägungsfrage und nicht pauschal zu beantworten. Berufserfahrung und eine gute Schulung machen sich hier bemerkbar.

Kommunikation und Zwischenmenschliches

In jeder Situation gilt es in ruhigem Ton und mit gesenkter Stimme zu sprechen. Ausnahmen stellen konfliktreiche Situationen dar oder welche, die bereits eskaliert sind. Hier können andere Eigenschaften gefragt sein. Ein regelmäßiger Austausch mit Behörden, Arbeitgebern und Subunternehmern gehört dazu. Bei Telefongesprächen werden nur die wichtigsten Informationen mitgeteilt ohne Wichtiges auszulassen. Ein gutes Gedächtnis und die Fähigkeit, komplexe Sachverhalte prägnant zusammenzufassen, gehören zu kommunikativen Kompetenzen dazu. Akkurate und saubere Berichte müssen verfasst werden, um spezifische Sachverhalte aufzuklären und Protokoll über die eigenen Tätigkeiten zu hinterlassen.

Den Arbeitsort nicht verlassen

Fallen mehrere Arbeitsaufträge zugleich an, müssen die richtigen Prioritäten gesetzt werden. Am Ende werden Sicherheitsleute bezahlt, um den Schutz von Personen oder Einrichtungen zu gewährleisten. Der sprichwörtlichen „alten Dame über die Straße“ zu helfen, mag eine noble Geste darstellen. Das Verlassen des Arbeitsplatzes darf aber nur in Notfällen stattfinden. Die einzelnen Aufgaben müssen miteinander abgewogen werden und in die korrekte Reihenfolge gebracht bzw. mit der richtigen Priorität versehen werden.

Eine gute Grundausbildung ist gefragt

Kommt es dann doch zu ernsten Situationen, zeigt sich, wie gut die Ausbildung wirklich war. Niemand hofft auf Konflikte und doch gehören sie für Sicherheitsleute zum Alltag. Glücklicherweise sind diese darauf geschult, Ruhe zu bewahren, Streits zu schlichten und Konflikte zu vermeiden. Ist eine solche Situation trotz allem nicht zu verhindern, gilt es, diesen gewaltfrei zu beenden. Hierbei darf nicht vergessen werden, dass das Sicherheitspersonal zu keinem Zeitpunkt über dem Gesetz steht. Handelt es sich um einen privaten Dienst wie Aquila Security, müssen diese die hiesige Gesetzgebung stets beachten. Alleingänge oder Selbstjustiz haben keinen Platz. Falls es die Situation erfordert, kann das Sicherheitspersonal selbst die Polizei rufen, um Schlimmeres zu verhindern.