Augustkinder verbinden viele mit Gladiole und Mohn – zwei Blumen, die Geschichten tragen. Sie zeigen Stärke, Treue und stillen Zauber, der Feste und Erinnerungen prägt. Hier findest du einen schnellen Einstieg in ihre Symbolik, ihren Ursprung und Ideen, wie du sie im Alltag und als Geschenk einbeziehen kannst.
Was sind Geburtsblumen?
Geburtsblumen sind Blumen, die jedem Monat zugeordnet werden. Sie verbinden den Lauf des Jahres mit Symbolik und Brauchtum. Ihre Wurzeln reichen in europäische Almanache, Heiligenkalender und die Blumensprache des 19. Jahrhunderts.
Schon im Altertum wurden bestimmte Pflanzen mit Festtagen verknüpft. Im Mittelalter hielten Kapellen- und Zunftbräuche diese Bezüge lebendig. Später ordnete die viktorianische Blumensprache einzelnen Arten klare Botschaften zu.
Heute variieren die Listen je nach Region und Tradition. Verlage, Floristen und Online-Kalender pflegen gängige Zuordnungen, die du bei Gratulationen, Karten und kleinen Ritualen nutzen kannst. Für den August tauchen häufig Gladiole und Mohn auf, doch persönliche Erinnerungen oder Lieblingsfarben dürfen deine Wahl jederzeit prägen.
1. Geburtsblume August: Die Gladiole
Schlanke Ähren, klare Linien, leuchtende Farben – die Gladiole zieht Blicke an und steht wie kaum eine andere Sommerblume für Haltung und Ausdruckskraft.
Bedeutung der Gladiole
Ihr Name leitet sich vom lateinischen gladius ab, dem Schwert. Diese Form hat Spuren im Brauchtum hinterlassen und wird bis heute als Zeichen gerader Worte und innerer Stärke gelesen.
- Standhaftigkeit: Die aufrechte Form erinnert an Rückgrat und Beständigkeit, weshalb sie für verlässliches Auftreten steht.
- Treue: Die lange Blütezeit im Spätsommer gilt als Sinnbild für anhaltende Verbundenheit.
- Klarheit: Deutliche Linien und symmetrische Blüten suggerieren Ehrlichkeit und einen direkten Blick auf das Wesentliche.
- Zielstrebigkeit: Der straffe Wuchs nach oben wird als Bild für Entschlossenheit gelesen.
- Würde: Die majestätische Ähre vermittelt Ruhe und Selbstachtung.
- Dankbarkeit: Als Schnittblume begleitet sie Gratulationen und sagt ohne viele Worte: Ich schätze dich.
- Aufrichtigkeit: Die klare Form ohne Schnörkel steht für offene, faire Kommunikation.
- Mut: Kräftige Töne wie Karmin, Orange oder Violett wirken wie ein farbiges Bekenntnis.
Geschichte der Gladiolen
Ursprünglich stammen viele Arten aus dem südlichen Afrika, später kamen sie über Handel und Zucht nach Europa. Heute findest du sie in sonnigen Beeten, im Bauerngarten, in Rabatten und im eigenen Schnittbeet. Gepflanzt werden Knollen (genauer: Kormus) im Frühjahr in durchlässige Erde; wer alle zwei Wochen nachsetzt, erhält eine Staffelblüte bis in den Herbst.
Zur Auswahl stehen großblütige Hybriden (Grandiflorus) für dramatische Sträuße, zierliche nanus-Formen für Beete mit Windschutz sowie historische Sorten mit pastelligen Nuancen. Spannend: In rauen Regionen hebt man die Kormus im Herbst aus, trocknet sie und lagert sie frostfrei, um im nächsten Jahr erneut zu pflanzen. Auch als Solitär in hohen Vasen entfalten die Ähren eine skulpturale Wirkung, besonders in Kombination mit Gräsern oder locker gebundenen Spätsommerblüten.
2. Geburtsblume August: Die Mohnblume
Feine, fast seidige Blütenblätter und ein Farbfeuer, das Felder in ein kurzes Leuchten taucht – Mohn hat eine Präsenz, die nicht laut werden muss, um aufzufallen.
Du begegnest ihm am Ackerrand, in naturnahen Beeten und auf alten Postkarten; immer schwingt ein Hauch von Sommerluft, Erinnerung und Poesie mit.
Bedeutung der Mohnblume
Viele deuten Mohn als Botschafter intensiver Gefühle, aber auch als Hinweis darauf, Augenblicke bewusst zu feiern.
- Lebensfreude: Das kräftige Rot und der schnelle Auftritt nach wenigen warmen Tagen erzählen von Spontaneität und Lust am Moment.
- Vergänglichkeit: Blütenblätter fallen rasch, wodurch der Wert des Jetzt betont wird.
- Erinnerung: Rote Mohnblüten gelten seit dem 20. Jahrhundert in mehreren Ländern als Gedenkzeichen; ihr Anblick ruft Geschichten und Namen wach.
- Ruhe: Nickende Knospen und der weiche Blütenteppich verweisen auf Schlaf, Traum und innere Sammlung.
- Freiheit: Mohn keimt auf offenen, gestörten Böden; diese Eigenart steht sinnbildlich für Unabhängigkeit und den Mut, Neuanfänge zu wagen.
- Leidenschaft: Die intensive Färbung und das flirrende Licht in den Blättern werden als Bild für starke Zuneigung gelesen.
- Kreativität: Die klare Form mit dunklem Auge inspiriert Malerei, Fotografie und Design – ein Funke, der Ideen anstößt.
- Trost: Zarte Anmut trotz kurzer Blüte vermittelt Wärme, die gerade in stillen Momenten gut tut.
Geschichte der Mohnblume
Klatschmohn (Papaver rhoeas) begleitete seit Jahrhunderten Getreidefelder Mitteleuropas. Er liebt Sonne und eher magere, gut durchlässige Böden. Als einjähriger Wildblumenklassiker sät er sich gern selbst aus und erscheint im nächsten Jahr dort, wo Licht den Boden erreicht. In Gärten fühlt er sich am Rand von Beeten wohl, zusammen mit Kornblume, Kamille und zarten Gräsern.
Zur Gattung gehören mehrere bekannte Arten: Papaver somniferum (Saatmohn) in vielen Kultursorten mit grauen bis blauen Samen; Papaver orientale (Türkenmohn) als langlebige Staude mit großen, oft gefransten Blüten; Papaver nudicaule (Islandmohn) mit hellen Pastelltönen für kühle Lagen. Spannend sind Details wie die nickende Knospe, die sich erst beim Aufblühen aufrichtet, die papierdünne Textur der Blätter und die Samenkapseln, die im Spätsommer dekorativ rascheln. In Kultur und Erinnerung taucht Mohn immer wieder auf – als Motiv auf Feldpost, in Gedichten und als stilles Zeichen des Gedenkens.
Bastel- und Geschenkideen mit Monatsblumen
Du möchtest Gladiole und Mohn nicht nur bewundern, sondern einbinden. Dafür eignen sich kleine Arbeiten, die schnell Freude machen und lange im Blick bleiben. Greif zu Papier, Stoff, Glas oder Faden – mehr braucht es meist nicht.
Basteleien:
- Rahmen-Herbarium: Gepresste Gladiolenblüten und zierliche Mohnkapseln auf Aquarellpapier arrangieren, den Monat notieren, flach einrahmen.
- Lesezeichen aus Blüten: Dünne Petalen zwischen Backpapier pressen, anschließend mit Buchfolie versiegeln und eine Kordel anknoten.
- Grußkarten mit Cyanotypie: Silhouetten von Blättern und Ähren auf lichtempfindlichem Papier belichten und als Karte falzen.
- Windlicht-Mantel: Transparentpapier mit gepressten Teilen bekleben, um ein Glas legen; die Trockenpflanzen sitzen außen – nicht direkt im Wachs.
- Mini-Stickrahmen: Eine stilisierte Gladiole oder eine Mohnkapsel auf Leinen vorzeichnen und mit einfachen Stichen umsetzen.
- Moosgummi-Stempel: Ein Motiv schnitzen, auf Kork kleben und damit Papier, Hangtags oder Kuverts bedrucken.
Geschenke:
- Spätsommerstrauß: Hohe Gladiolen mit Gräsern und wenigen Akzenten binden; eine einzelne Mohnkapsel setzt einen ruhigen Gegenpol.
- Kormus-Tütchen: Gladiolenknollen in Packpapier einwickeln, Sorte und Pflanzzeit dazuschreiben, eine kleine Pflegekarte beilegen.
- Saatgutgruß: Klatschmohn-Samen in ein beschriftetes Kuvert füllen, dazu ein kurzes Aussaat-Rezept.
- Einzelblüte in Budvase: Eine Gladiole kurz anschneiden, in eine schlanke Vase stellen und mit einem feinen Band versehen.
- Botanischer Druck: Illustration von Mohn oder Gladiole wählen, in ein schlichtes Passepartout setzen und überreichen.
- Geschenkpapier mit Druck: Selbstgemachte Stempel nutzen, Packpapier bedrucken und damit Bücher, Notizhefte oder Seifen verpacken.
Was ist deine Geburtsblume?
Suchst du die passende Blume zu deinem Monat? Die folgende Übersicht orientiert sich an verbreiteten Zuordnungen; regionale Abweichungen sind möglich.
- Geburtsblume im Januar: Nelke, Schneeglöckchen.
- Geburtsblume im Februar: Veilchen, Primel.
- Geburtsblume im März: Narzisse.
- Geburtsblume im April: Gänseblümchen, Duftwicke.
- Geburtsblume im Mai: Maiglöckchen, Weißdorn.
- Geburtsblume im Juni: Rose, Geißblatt.
- Geburtsblume im Juli: Rittersporn, Seerose.
- Geburtsblume im August: Gladiole, Mohn.
- Geburtsblume im September: Aster, Prunkwinde.
- Geburtsblume im Oktober: Ringelblume, Schmuckkörbchen.
- Geburtsblume im November: Chrysantheme.
- Geburtsblume im Dezember: Stechpalme, Papier-Narzisse.