Künstliche Intelligenz in der Logistik und andere Trends

Rund 57 % der Unternehmen in Deutschland, die aus dem Bereich Transport und Logistik stammen, haben 2023 ihre Budgets bezüglich der Technologie erhöht und setzen auf Künstliche Intelligenz (KI). Zu den neuen Technologien gehören digitale Arbeitsabläufe und Automatisierung. Samsara hat am 12. Juli 2023 eine entsprechende Studie veröffentlicht.

Dabei handelt es sich um einen Anbieter einer „Connected Operations Cloud“. Für die Studie wurden aus neun Ländern Führungskräfte befragt. Von den 1500 Befragten stammten 250 aus Deutschland. In der Studie wurden neue Strategien für Unternehmen aufgedeckt, die durch die Verwendung von neuen Technologien neue Einnahmequellen erschließen.

Operative Transparenz für eine höhere Wirtschaftlichkeit

Unter der Bezeichnung „Connected Operations“ werden Unternehmer zusammengefasst, die einen hohen Grad an digitaler Reife besitzen. Gemäß der Studie „State of Connected Operations“ können solche Unternehmen relativ sicher ihre unternehmerischen Ziele um 25 % steigern. Entsprechende Investitionen werden gemäß der Studie beim Thema operative Transparenz immer wichtiger.

Globaler Verkehr, schwankende Kraftstoffpreise, das Risiko einer Rezession und der internationale Handel sind in Deutschland für den Transport- und Logistikbereich eine hohe Herausforderung. Fast zwei Drittel der Unternehmen planen daher, um ihre Effizienz bei der Lieferkette zu erhöhen, ihre Tätigkeiten in das Herkunftsland zu verlagern.

Ein weiterer Wettbewerbsvorteil für den Großteil der befragten Führungskräfte sind Echtzeitdaten, wodurch mehr als die Hälfte der Unternehmen ihre Technologiebudgets entsprechend aufgestockt haben. Eine Steigerung der Effizienz steht bei den meisten Unternehmen, die KI Automatisierung anwenden, an erster Stelle. Bis 2024 wollen rund 80 % der befragten Führungskräfte KI nutzen, um die Arbeitsabläufe zu modernisieren.

Logistiktrend KI

KI sorgt für einen Wandel und herkömmliche Arbeitsweisen werden komplett umgestaltet. Prognosen sagen voraus, dass in etwa zwei Jahren 17 % der Aufgaben der Mitarbeiter von Künstlicher Intelligenz übernommen werden wird. Das ist auch der Grund, warum immer mehr Unternehmen Geld in die Schulung ihrer Mitarbeiter stecken und bei denen die Einführung der neuen Technologien oberste Priorität besitzt. Die Einsatzgebiete für KI im Bereich Logistik sind vielfältig:

  • Transport von Produkten zu den Kunden durch autonome Fahrzeuge
  • Automatische Warenbestellung und Planung von Routen
  • Automatische Planung von Kapazitäten
  • Dynamische Anpassung der Preise

Mit manueller Arbeit wird in den Logistikunternehmen jede Menge Zeit vergeudet  – der Einsatz von Künstlicher Intelligenz hat den großen Vorteil, da sie das Optimum aus den Prozessen herausholen kann. Dies alles mit einem geringen Zeiteinsatz. Prozesse werden ganzheitlich bewertet und aus vorangegangenen Situationen werden Informationen gewonnen und damit der Ablauf optimiert.

Logistiktrend Digitalisierung

Auch wenn kein neuer Trend, gehört die Digitalisierung dennoch zu den Megatrends. Sie wird sich ganz bestimmt ebenfalls weiterentwickeln. Hierfür haben zahlreiche Unternehmen bereits die Weichen gestellt, dennoch ist das Optimum noch lange nicht ausgeschöpft. Moderne Warehouse Lösungen über All-in-One Lagerverwaltungslösungen bis hin zu einer optimieren Wareneingangsplanung – hier ist überall das Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft.

Das bedeutet, dass künftig nicht nur Waren abgewickelt werden müssen, sondern auch enorme Datenflüsse. Eine Automatisierung mit einer Verfügungstellung von Echtzeitdaten hat sich hier bewährt. Auch das Thema autonomes Fahren dürfte künftig in der Logistik eine große Rolle spielen.

Logistiktrend Cloud

Schon lange ist die Software aus der Logistik nicht mehr wegzudenken. Hierfür ist normalerweise eine hohe Investition erforderlich, die nicht nur für den Kauf der Software anfällt, sondern auch für die passende Hardware. Zusätzlich kommen Kosten für die regelmäßige Wartung der Systeme und für deren Betrieb. Vielen Logistikunternehmen ist es nicht möglich, viel Zeit in ihre IT zu investieren.

Für Abhilfe sorgt hier die Cloud. Externe Unternehmen managen und unterhalten die Software und die hierfür erforderlichen Daten liegen auf den Servern der Softwareanbieter. Über das Internet hat das Logistikunternehmen Zugriff auf diese Programme, unabhängig vom verwendeten Endgerät. Lediglich eine Internet Verbindung wird benötigt, um auf die Daten zugreifen zu können. Die Erweiterungsmöglichkeiten der Software sind modular aufgebaut und die Programme überzeugen mit umfangreichen Funktionen.

Weitere Logistiktrends

Da die Verbraucher steigende Erwartungen haben, stehen Logistikunternehmen vor einer großen Herausforderung. Störfaktoren sind der Klimawandel, der Krieg in der Ukraine und steigende Kosten. Dies erfordert ein Umdenken, weshalb noch einige weitere Trends in der Logistik für einen langfristigen Erfolg sorgen:

  • Automatisierung: Die Arbeitskosten steigen, zusätzlich gibt es einen Fachkräftemangel. Mit einer Automatisierung von Arbeitsprozessen bei Routineaufgaben kann dem entgegengewirkt werden. Dabei wird der Arbeitnehmer zum Überwachen der Prozesse.
  • Glokalisierung: Unternehmen werden vermehrt ihre Waren global anbieten und dabei den hierfür erforderlichen Rohstoffe lokal beschaffen. Auch die Produktionsstätten werden wieder vermehrt zurück in die eigentlichen Umsatzmärkte verlegt.
  • Fulfillment: Fulfillment ist kein neuer Trend, aber dennoch sind Fulfillment-Dienstleister so wichtig wie noch nie zuvor. Dabei wird der komplette Logistikprozess, angefangen von der Abwicklung der Aufträge bis hin zur Auslieferung und dem Retourenmanagement, von einem Logistikdienstleister übernommen. Der Dienstleister wickelt die komplette Bandbreite der Aufgaben ab.
  • Flexibilität: Logistikunternehmen müssen sich noch mehr als zuvor an die Märkte anpassen, die sich schnell verändern. Ein Anfang hat die Lieferung am nächsten Tag gemacht, dies wird sich in Zukunft noch mehr durchsetzen, sodass eine hohe Flexibilität gefragt ist.
  • Lokale Quellen: In den vergangenen Jahren hat der Mangel an kritischen Rohstoffen für Probleme in den Lieferketten gesorgt. Daher konzentrieren sich immer mehr Unternehmen auf Quellen aus der Region. Der Fokus liegt vermehrt auf eine Kreislaufwirtschaft.